Canned Material
Speziell Anfänger im Pick Up Bereich sind an sogenanntem "Canned Material" (Material aus der Dose đ ) interessiert. Canned Material nennt sich so, weil es vorgefertigten Text und geplante Handlungsabfolgen bietet, die jeder einstudieren und üben kann. Wenn man Canned Material verinnerlicht hat, kann sich mehr auf andere Bereiche des Flirtens und der Pick Up Strategie konzentrieren.
Wer kennt das nicht, die Frage wie spreche ich sie oder ihn am besten an?
Wer zu lange über diese Frage brütet, bringt sich einerseits selbst in einen schlechten inneren Zustand: demotiviert, nervös, ängstlich. Übrigens auch einer der Gründe warum man sich an die drei Sekunden Regel halten sollte. Andererseits gibt es viele Menschen, denen auch nach stundenlangem Grübeln kein guter Gesprächseinstieg einfällt. Womit wir bei den Openern wären.
Opener
Ein Opener ist der erste Einstieg in ein Gespräch. Also die ersten Sätze, die ihr zu jemandem sagt. Genau genommen kann eine erste Kontaktaufnahme auch nur über die Körpersprache (BL – Bodylanguage) erfolgen, was in der Praxis eher seltener genutzt wird. Das wäre dann auch ein Opener. Opener heißt übersetzt "Öffner" und genau darum geht es bei einem Opener: du willst dein Gegenüber öffnen – offen machen für ein Gespräch, eine Interaktion mit dir.
Man kann nun natürlich auch ganz spontan beim Gesprächseinstieg vorgehen – auch das gilt als Opener – aber gerade Anfängern fällt es leichter mit vorgefertigten Gesprächseröffnungen zu trainieren. Die meisten canned Opener sind indirect (indirekt). D.h. es wird während der Gesprächseröffnung kein direktes Interesse an dem target (der Zielperson) signalisiert. Einige canned Opener sind schon fast Klassiker in der Pick Up Community wie z.B. der Jealous Girlfriend Opener von Style oder der ESP Opener von Mystery. Der Jealous Girlfriend Opener ist ein gutes Beispiel für einen Meinungs bzw. Opinion Opener (Beispiele findest du weiter unten in der Linkliste).
Es gibt eine ganze Reihe von Openern bei denen nach der Meinung der angesprochenen gefragt wird. In der Regel ist das Thema überraschend und/oder gut geeignet eine Diskussion einzuleiten. Der Opener soll erst einmal nur eines bezwecken, dass du einen Einstieg in eine Kommunikation mit deiner Zielperson oder der Gruppe deiner Zielperson bekommst. Dabei ist es bei indirekten Openern sehr wichtig weder übereifrig (also zu direkt) noch nervös rüberzukommen.
Kommunikationsebenen
D.h. die Tatsache, dass man ein paar Sätze auswendig sprechen kann reicht noch lange nicht für einen Erfolg. Der wesentliche Teil einer Kommunikation findet durch die Körpersprache und durch die Intonation statt. So sind deine Haltung, deine Bewegungen, deine Gesten, dein Tonfall, dein Tempo und dein Rhythmus beim Sprechen alles Elemente, die eine größere Wirkung haben als der textliche Inhalt.
Wie du etwas sagst ist wichtiger als was du sagst!
Körpersprache
Daher hilft es vielen, wenn sie durch auswendig gelernte Abfolgen, sich mehr auf die eigene Körpersprache und die Intonation und auch die Reaktion des Gegenübers konzentrieren können. So ist es wichtig bei einem solchen indirekten Opener auch nicht direkt auf das Set zuzugehen, das du öffnen willst, sondern du sprichst die Person oder die Gruppe eher im Vorbeigehen an und zwar über die Schulter. Deine Körpervorderseite ist von dem Set abgewandt. Damit signalisierst du auf körpersprachlicher Ebene einerseits, das du keine Gefahr bist und außerdem wirkt es als willst du nicht lange bleiben. Diese Wirkung wird in der Regel dadurch unterstützt, dass du sogenannte False Time Constraints nutzt.
False Time Constraints
False Time Constraints bedeutet so viel wie vorgetäuschte Zeitverknappung. Man streut Aussagen in die Unterhaltung ein, die zeigen, dass du keine Zeit hast länger zu bleiben. Beispielsweise:
- "Kurze Frage an euch …"
- "Ich habe nicht viel Zeit – meine Freunde warten an der Bar auf mich …"
- "Ich habe nur 5 Minuten Zeit, dann muss ich zurück zu meinen Freunden …"
- "Ich habe nur eine Minute, daher jetzt ganz schnell …"
Wofür ist das wichtig? Wenn du diese Aussagen glaubhaft präsentierst, dann braucht sich niemand innerlich mit der Frage zu beschäftigen wie er dich wieder los wird. Du bleibst ja sowieso nur ganz kurz. Darüber hinaus signalisierst du, dass deine Zeit kostbar ist und ein knappes Gut. Das wird DHV (Demonstrate High Value) genannt. Um die Wirkung der False time Constraints zu verstärken wird Bodyrocking hinzugenomen.
Bodyrocking
Bodyrocking sind gezielt eingesetzte Körperbewegungen, die Wirken sollen als würdest du gerade weggehen. Also zum Beispiel ein leichtes Wegdrehen des Körpers und Gewicht auf das hintere Bein verlagern. Man kann auch wirklich beginnen wegzugehen und dann als wäre einem noch spontan etwas eingefallen wieder umdrehen "Nur ganz schnell bevor ich gehen …". Bodyrocking ist für Anfänger oft nicht leicht durchzuführen ohne das es zappelig wirkt. Am besten vorher mit jemanden zusammen üben.
Routines und Patterns
Sobald man es geschafft hat durch einen gelungenen Opener ins Gespräch zu kommen, kann man weiteres vorbereitetes Material (Canned Material) verwenden. Solche Muster oder Gesprächs- bzw. Handlungsstrategien werden Routinen (engl. Routines) genannt. Im Grunde funktionieren Routinen nicht anders als Opener nur das Routinen normalerweise voraussetzen, dass du bereits das Gespräch eröffnet hast. Solche Routinen können Handlesen, kleine Spielchen oder auch Zaubertricks beinhalten. Alles was die Kommunikation belebt und dich interessant macht.
Pattern ist ein Begriff, der ursprünglich aus dem NLP Kommunikationsmodell kommt und sich dort auf hynotische Sprachmuster bezieht. Ross Jeffries hat spezielle Patterns entwickelt, die Frauen im Gespräch gezielt in bestimmte angenehme Zustände bringen sollen (Geborgenheit, Vertrauen, Sicherheit, Freude, Erregung, etc.).
Canned Material vs Natural Style
Seit jeher heiß diskutiert: Was ist besser?
Einstudiertes Material (Canned Material) oder spontane einfach umgesetzte eigene Einfälle.
Wenn man seinen eigenen Stil gefunden hat und nicht mehr so stark mit der Approach Anxiety (AA – Angst, die bei der Annäherung an Frauen auftritt) zu kämpfen hat, dann ist sicherlich die eigene natürliche Spontanität die ideale Weg.
Leider weiß man als Anfänger oft nicht worauf man achten muss und welche Do’s and Dont’s es gibt. In solchen Fällen ist es einfacher zunächst mit Canned Material zu trainieren. Mit der Zeit wird einem dann bewusst was hinter den Openern steht und warum diese genau so aufgebaut sind und nicht anders.
Wir werden hier in nächster Zeit den einen oder anderen Opener vorstellen und auch die ein oder andere Routine. Bis es soweit ist, kannst du jede Menge Beispiele unten in unserer Linkliste finden.
Mystery zum Thema Opener:
Linkliste:
- Artikel: Die Macht der Opinion Opener von Quex
- Ultimate Opener Collection (engl.) auf Bristollair
- Opener / Approach-Routinen im DDD-Forum
- Routinen Sammlung im Pick Up Forum
Foto: "Can you dig it?" © billaday @ Flickr
hallo,
ich habe im buch von style (die perfekte masche) einen interessanten beitrag gelesen… es geht darum, dass tyler durden style analysiert hat und von eine sogenannten frame-kontrolle die rede ist. diese aber nicht erklĂ€rt wird… wie kann ich selbst solche muster erkennen und erstellen? wie kann ich diese frame-kontrolle anwenden… es steht zwar dar, dass dies irgendwo gepostet wird, aber leider konnte ich dazu nichts finden…
ĂŒber eine baldige antwort freue ich mich.
gruss,
chris
Hi Chris,
“Frame Control” ist keine Routine oder Opener. Es geht dabei um ein grundlegenderes Konzept, das dem NLP entliehen zu sein scheint. NLP basiert ĂŒbrigens auf dem Erkennen von erfolgreich anwendbaren Mustern. Allerdings ist das etwas was man nicht mal schnell in 5 Minuten erlernt.
Es geht bei beim Frame Control darum, dass du den Rahmen wie du eine Situation siehst oder einschÀtzt kontrollierst und damit auch andere beeinflusst.
Das ist sicher einen oder besser eine Reihe von Artikeln wert. Da ich allerdings im Moment den Blog allein befĂŒlle, wird das noch ein wenig Zeit benötigen đ .
Vielleicht hast du Lust Dich zwischenzeitlich in unserem Pick Up Forum anzumelden. Falls Du gut mit Englisch zurecht kommst, kannst du zu dem Thema sicher einige Artikel auf mASF bzw. fastseduction.com oder in der Seduction Base finden.